Kapitel 6


Dylan lehnte am silbernen Crysler ihrer Großmutter. Die langen Beine voreinander verschränkt, die Aufmerksamkeit auf sein MP3 Player in seinen Händen gerichtet, bemerkte er sie erst, als sie vor ihm zum Stehen kam.
„Sie haben sich Zeit gelassen.“ Sein Lächeln schockierte sie mehr, als es seine Wut je gekonnt hätte. „Dachte schon, Sie hätten kalte Füße bekommen.“ Er zog einen Ohrstöpsel aus seinem Ohr und stieß sich vom Auto ab.
Insgeheim hatte sich Grace gewünscht, Dylan wäre einfach verschwunden.
Ihr Nervenkostüm war angeschlagen vom Besuch bei Onkel Clarence und Dylans körperliche Überlegenheit war in den letzten Stunden nicht weniger geworden. Sein Shirt klebte noch immer an seiner breiten Brust und betonte seine Muskeln. Wenn sie ihn doch vorhin nur nicht erpresst hätte, dann könnte sie sich jetzt einfach ins Auto setzen und den Wagen einfach hinter sich abschließen, bis ihre Großmutter nach draußen kommen würde.
„Ich bin da.“ Grace versuchte sich an einem Lächeln, doch ihr Herz schlug viel zu schnell. Was hatte sie nur getan? „Hat etwas länger gedauert.“
„Hab‘ ich gemerkt.“ Dylans Eisaugen ließen sie unwillkürlich nach ein paar Passanten Ausschau halten. Wenn er sich auf sie stürzen würde, würde sie um Hilfe schreien. „Sie kriegen Ihr Interview.“
„Ich… super.“ Grace war schwindlig. Sie wollte weg. Weg aus seiner Nähe, weg aus dem Schlagradius seiner Arme. Sie wusste es war ganz und gar irrational, aber in der tiefstehenden Sonne, wirkte Dylan wie eine Ausgeburt ihrer Alpträume. Dylan war zornig auf sie. Es sprach aus jeder seiner Bewegungen.
„Sie werden morgen früh um neun bei mir vorbei kommen. Ich behalte mir vor darauf zu antworten.“ Grace zuckte zurück, als er seine Hand ausstreckte, bereit sich zu ducken. Doch er hielt ihr nur eine Visitenkarte entgegen.
Sie nahm sie hastig entgegen. „Danke.“
„Mh.“ Dylan legte den Kopf schief, ganz offensichtlich von ihrer Reaktion verwirrt, doch dann schien er sich zu besinnen, schlenderte ohne einen weiteren Blick an sie zu verschwenden in Richtung Altenheim und ließ Grace, überwältigt von ihrer Vergangenheit, allein.

 

°°°

Dylan sah einer hübschen Blondine dabei zu, wie sie ihren Hintern im Takt zur Musik schüttelte. Die Reaktion der kleinen Reporterin von heute Mittag wollte ihm nicht aus dem Sinn gehen. Sie hatte ausgesehen, als wolle sie reiß aus vor ihm nehmen. Nicht sehr Hyänenhaft. Eher total verschreckt.
Natürlich fiel ihm das kleine Biest auf die Nerven und er war stink sauer, aber egal wie sehr er auch toben mochte, er hatte noch nie eine Frau geschlagen. Das sie offensichtlich der Meinung war, er wäre dazu im Stande, ließ ihn wütend mit den Zähnen knirschen.
Die Blondine kreiste schon seit ein paar Minuten immer näher um ihn, während er sein Bier trank und Jensens Gehampel auf der Tanzfläche beobachtete. Noch einen knappen Monat, dann würde endlich das Trainingslager losgehen und wenn alles gut ging, würde er endlich wieder spielen dürfen. Zusammen mit all den anderen Deppen aus seinem Team, die ihn wie eine Familie aufgenommen hatten. Sein Teamkollege Jensen, der sich gerade an einem recht betrunkenen, leicht bekleideten Mädchen rieb, versuchte ihn mit einer animierenden Geste dazu zu bekommen, sich ebenfalls auf die Tanzfläche zu bewegen.
Er wank ab.
„Hallo.“ Die Stimme der Blondine war heiser. „Du bist doch Dylan Nite, oder? Ich bin einer deiner größten Fans.“ Sie warf ihm einen herausfordernden Blick zu und präsentierte ihm einen gut geschminkten Schmollmund.
Sie war wirklich nicht übel. Kein Vergleich zu der kleinen Reporterin, aber nicht übel. Sie hatte pralle kleine Titten und den passenden Hintern dazu.
„Tatsächlich?“ Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln. „Ich glaube, ich könnte auch dein Fan werden.“
„Das hatte ich gehofft.“ Sie ließ sich auf seinem Schoß nieder, ohne mit der Wimper zu zucken und sein Schwanz bäumte sich gegen seine Hose. Frauen wie sie waren seine bevorzugte Beute. Frauen, die wussten was sie wollten und die es sich einfach nahmen. Bei solchen Frauen kam er sich nicht wie ein Arschloch vor, nur weil er keinen Nerv hatte seine Gefühle mit seinen Bettgefährtinnen oder Freundinnen zu teilen.
„Mach ich dich an?“
„Das tust du schon seit einer Weile“, konterte er ihr Geplänkel und schob sie ein Stückchen näher, damit sie seinen harten Schwanz  spüren konnte.
„Dagegen sollten wir etwas tun, Baby.“ Ihre Hand strich über seine gewaltige Beule und sein Schwanz zuckte begeistert.
„Seh ich genauso.“

°°°

Dylan konnte es nicht ausstehen, wenn seine Bettgefährtinnen sich nach dem Sex im Bett breit machten. Für ihn gab es eine klare Grenze zwischen Sex und dem Rest. Deshalb bevorzugte er es, wenn sein Damenbesuch erst gar nicht in seinen Kissen landete.
„Oh… Dylan, ja!“
Er hatte keine Ahnung wie die Blondine hieß, in die er bis zum Anschlag vergraben war. Ehrlich gesagt, war es ihm auch egal, während er seinen eigenen Orgasmus heranrollen spürte. Er hatte sie auf die Arbeitsplatte in die Küche gesetzt. Ihr Höschen baumelte irgendwo an ihrem Schuh, während er sich von seiner Lust überwältigen ließ.
Die Fingernägel bohrten sich in seine Schultern, während er sie immer schneller fickte.
„Oh, Dylan… ja! Oh ja!“
Zu seinem Ärger war sie eine dieser Kreischerinnen, die beim Sex jegliches Gefühl für Lautstärke verloren.
Zum Glück waren seine Nachbarn sehr tolerant.
Er packte sie fester und riss dabei ein wenig am Saum ihres Kleides, bei dem er sich nicht die Mühe gemacht hatte es auszuziehen.
„Ich komme! Oh… genau da! Ja!“ Die Blondine gab ein Triumphgeheul von sich, während er versuchte ihre Stimme auszublenden. Er schlug ein schnelleres Tempo an und sein One-Night-Stand juchzte noch etwas lauter und ihr Orgasmus schaffte es schließlich ihn mitzureißen, auch wenn ihre Stimme dabei in seinen Ohren klingelte.

 


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Eliza Hill